Lexikon SaaS (Software as a Service)

SaaS (Software as a Service)

Was ist SaaS?

SaaS ist die Abkürzung für Software as a Service. Es handelt sich dabei um ein Modell der Softwarebereitstellung, bei dem Anwendungen über das Internet als Dienst bereitgestellt werden. Nutzer greifen dabei in der Regel über einen Webbrowser auf die Software zu, ohne sie lokal auf ihren Geräten installieren zu müssen. Die Software wird vom Anbieter betrieben. Dieser ist auch für die Wartung, Aktualisierung und Sicherheit verantwortlich. Im Unterschied zu klassischen Lizenzmodellen basiert SaaS auf einem flexiblen Nutzungsmodell, meist in Form von Abonnements.
Lesedauer: 3:15 min

Wie entstand SaaS?

SaaS hat seine Wurzeln in den 1960er-Jahren, als Großrechner erstmals mehreren Nutzern gleichzeitig Zugang zu Anwendungen ermöglichten. Diese frühe Form der geteilten Ressourcennutzung war der Vorläufer moderner Cloud-Technologien. In den 1990er-Jahren entstand das Konzept der Application Service Provider (ASP), bei dem Anbieter Software über Netzwerke bereitstellten. Dieses Modell war jedoch aufgrund technischer Begrenzungen und hoher Kosten nicht weit verbreitet.

Erst mit dem Aufkommen des Internets und fortschrittlicher Cloud-Technologien in den frühen 2000er-Jahren entwickelte sich Software as a Service schrittweise zu einem robusten und weitverbreiteten Modell. Dank schnellem Internet, hoher Akzeptanz von Weboberflächen und der Verbreitung von mobilem Arbeiten ist SaaS heute zentraler Bestandteil der digitalen Infrastruktur in Unternehmen verschiedenster Branchen und Größen.

Ist SaaS immer Cloud?

Grundsätzlich basiert SaaS auf Cloud-Computing-Technologien, da die Anwendungen über das Internet bereitgestellt und in der Cloud gehostet werden. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um öffentliche Cloud-Umgebungen (Public Cloud), die von den Anbietern betrieben werden. Dies ermöglicht Nutzern, von verschiedenen Standorten und Geräten aus auf die Software zuzugreifen, was besonders in der modernen Arbeitswelt von Vorteil ist.

Cloud-basierte SaaS-Darstellung, die den Zugriff auf den Dienst von jedem Gerät aus ermöglicht

Es gibt jedoch hybride Ansätze, bei denen SaaS-Dienste teilweise mit lokalen Systemen integriert werden. In solchen Fällen nutzen Unternehmen beispielsweise SaaS-Anwendungen für spezifische Aufgaben, während sensible Daten auf eigenen Servern gespeichert werden. Dies ist besonders in stark regulierten Branchen wie dem Finanz- oder Gesundheitswesen eine gängige Praxis.

Welche anderen As-a-Service-Modelle gibt es?

Neben SaaS gibt es eine Reihe weiterer Modelle, die auf dem Konzept der Bereitstellung von Diensten über das Internet basieren. Diese Services ermöglichen es Unternehmen, flexibel auf unterschiedliche IT-Bedürfnisse zu reagieren. Zu den bekanntesten zählen:

ServiceAbk.Beschreibung
Infrastructure as a ServiceIaaSMit IaaS erhalten Unternehmen Zugang zu
grundlegenden IT-Ressourcen wie virtuellen Servern, Speicher und Netzwerken.
Nutzer können diese Ressourcen nach Bedarf skalieren.
Platform as a ServicePaaSBei PaaS handelt es sich um Plattformen für
Software-Entwickler, um Anwendungen zu erstellen, zu testen und
bereitzustellen (beinhaltet Entwicklungswerkzeuge, Laufzeitumgebungen und
Datenbanken)
Desktop as a ServiceDaaSDaaS ist eine virtuelle
Desktop-Infrastruktur
Everything as a ServiceXaaSDer Begriff XaaS beschreibt ein Paket aus
einer großen Zahl an Produkten, Technologien und Tools
Pyramidendarstellung Verschiedene As-a-Service-Modelle

Welche Vorteile hat SaaS?

SaaS hat zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Allen voran ist die Kosteneffizienz zu nennen: Da sich der Anbieter um den Betrieb der Software kümmert, sind keine hohen Investitionen in eigene Server-Hardware erforderlich. Auch ein eigenes IT-Team, das die Hardware und Software betreibt, wird nicht benötigt. Darüber hinaus verwalten die Anbieter alle Wartungs- und Aktualisierungsaufgaben sowie den Support, sodass Unternehmen stets die neueste Version der Software nutzen können, ohne dafür eigene IT-Ressourcen einzusetzen.

Ein weiterer Vorteil von Software as Service ist die Möglichkeit, Softwarelösungen direkt nach der Registrierung nutzen zu können, ohne umfangreiche Installationen oder Konfigurationen vornehmen zu müssen. Diese Einfachheit macht SaaS besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) attraktiv, die oft keine umfassenden IT-Ressourcen vorhalten können.

Hinzu kommt die meist sehr gute Skalierbarkeit. SaaS-Anbieter ermöglichen es Unternehmen, den Leistungsumfang jederzeit anzupassen, indem sie zusätzliche Nutzer oder bestimmte Funktionen hinzufügen.

SaaS erleichtert auch die Zusammenarbeit in Teams, da die jeweilige Anwendung in der Regel von überall aus zugänglich ist. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen mit verteilten Arbeitskräften oder internationalen Niederlassungen. Außerdem kommt diese Eigenschaft dem Außendienst entgegen, der die Lösung auch unterwegs und beim Kunden nutzen kann.

Nicht zuletzt ist Software as a Service besonders sicher. Denn in den Rechenzentren, in denen SaaS verwaltet wird, greifen in der Regel hohe Sicherheitsstandards. Dies gilt vor allem für deutsche und europäische Rechenzentren, die den Vorgaben der DSGVO unterliegen und über einschlägige Zertifizierungen (zum Beispiel ISO 27001) verfügen. Hier wird ein Sicherheitslevel erreicht, das insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen im eigenen Haus kaum realisieren könnten.

Zusammengefasst hat SaaS folgende Vorteile:

  • geringe Kosten

  • immer auf dem neuesten Stand

  • schneller Einstieg

  • gute Skalierbarkeit

  • ortsunabhängige Verfügbarkeit

  • hohes Sicherheitslevel

Welche Nachteile hat das SaaS-Modell?

Trotz der vielen Vorteile bringt SaaS auch Herausforderungen mit sich. Eine der größten Nachteile ist die Abhängigkeit vom Anbieter. Unternehmen sind auf die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Anbieter angewiesen. Problematisch ist das vor allem bei länger anhaltenden Störungen und Ausfällen der Systeme. Handelt es sich um geschäftskritische Systeme wie ERP und CRM, wird die Geschäftstätigkeit in diesem Fall empfindlich gestört oder sogar komplett unterbrochen. Zudem ist es oft nicht möglich, einfach von einem SaaS-Anbieter zum nächsten zu wechseln. Zumindest verursacht solch eine Migration einen hohen Aufwand. Insofern sind Unternehmen relativ stark an den Software-Anbieter gebunden und müssen auch nachteilige Änderungen der Bedingungen oder Preiserhöhungen hinnehmen.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Datensicherheit, denn beim SaaS-Modell verlassen immer sensible Daten das eigene Haus. Zwar verfügen die meisten Anbieter über Rechenzentren mit hohen Sicherheitsstandards. Für bestimmte Branchen mit besonders hohen Datenschutzanforderungen ist dies aber möglicherweise nicht ausreichend. Hier sind lokale Installationen oder Privat-Cloud-Lösungen eher das Mittel der Wahl.

Als nachteilig können zudem die laufenden Abonnementkosten betrachtet werden. Sie reduzieren zwar die Anfangsinvestitionen auf ein Minimum, summieren sich aber im Laufe der Zeit. Ab einem gewissen Punkt können hierdurch Gesamtausgaben entstehen, die über dem klassischen Software-Kauf (Lizenz) mit lokalem Betrieb liegen.

Was ist das Gegenteil von SaaS?

Das Gegenteil von SasS ist die sogenannte On Premise Software. Bei diesem Modell wird die Software meist in Form von Lizenzen gekauft sowie direkt auf den Servern oder Computern des Unternehmens installiert und betrieben. Im Gegensatz zu Software as a Service behält das Unternehmen die volle Kontrolle über die Daten und die Softwareumgebung. Allerdings ist es auch verantwortlich für die Wartung, Updates und die Sicherstellung der Systemverfügbarkeit.

Banner SaaS versus On-Premise

SaaS vs. On Premise Software: Wo liegen die Unterschiede?

SaaS und On Premise Software unterscheiden sich in mehreren zentralen Aspekten:

KriteriumSoftware as a ServiceOn Premise Software
Bereitstellungüber das Internetlokale Installation
KostenstrukturAbo-Modell, geringe Einstiegskosten,
laufende Zahlungen
Kauf von Lizenzen und eigener
Hardware-Betrieb, dadurch vor allem hohe Anfangsinvestitionen
Wartungerfolgt durch den AnbieterUnternehmen ist selbst verantwortlich
Flexibilitäteinfach zu skalieren, neue Benutzer und
Funktionen können schnell ergänzt werden
langsamer in der Anpassung, neue Funktionen
müssen erst implementiert werden, Kauf zusätzlicher Lizenzen erfordert Zeit
Mobil-Fähigkeitortsunabhängig verfügbarmobile Bereitstellung erfordert oft
aufwendige Maßnahmen (zum Beispiel Aufbau von VPN-Zugängen)
Sicherheitausreichend für die meisten Anforderungenvolle Kontrolle über die eigenen Daten,
besonders geeignet für Szenarien mit hohen Datenschutzanforderungen

Welche Arten von SaaS gibt es?

SaaS ist in verschiedensten Ausprägungen erhältlich. Beinahe jede Art von Software kann heute eines Cloud-Computing-Services bezogen werden. Weit verbreitet sind vor allem folgende Kategorien:

  • horizontale SaaS: Anwendungen, die in verschiedenen Branchen genutzt werden können (zum Beispiel CRM-Systeme, Buchhaltungssoftware, HR-Systeme und branchenneutrale ERP-Systeme)

  • branchenspezifische SaaS: Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse einer Branche zugeschnitten sind (zum Beispiel ERP-Lösung für den Handel oder Produktionsplanungssystem für die Fertigungsindustrie)

  • kollaborative SaaS: Tools zur Zusammenarbeit und Kommunikation, für interne Teams und Kunden (zum Beispiel Plattformen für Online-Meetings)

  • Büroanwendungen: allgemeine Office-Anwendungen (zum Beispiel Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und E-Mail)

  • Cybersicherheit: Lösungen zur Abwehr von Cyberbedrohungen (zum Beispiel Firewall, Schwachstellenscanner und Virenschutz)

Für welche Unternehmen eignet sich SaaS?

Software as a Service eignet sich für zahlreiche Zielgruppen:

Zielgruppe**Mehrwert für die Zielgruppe
Kleine und mittelständische Unternehmen
(KMU)
geringe Einstiegskosten und einfache
Nutzung, ideal für Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen
Start-upsflexibel und skalierbar, ideal für schnelles
Wachstum, geringe Anfangsinvestitionen
Große UnternehmenUnterstützung globaler Teams und
spezifischer Geschäftsbereiche wie Projektmanagement oder Marketing
Unternehmen mit saisonalen SchwankungenAnpassung der Softwarekapazitäten je nach
Bedarf, zum Beispiel im Einzelhandel oder Tourismus
Unternehmen ohne eigene IT-AbteilungAnbieter übernehmen Wartung und Updates,
Entlastung interne Ressourcen
Unternehmen mit verteilten Teamsortsunabhängiger Zugriff auf Anwendungen,
fördert Zusammenarbeit im Homeoffice oder in hybriden Teams
Wachstumsorientierte UnternehmenSchnelle Anpassung an neue Anforderungen und
schnelle Expansion in neue Märkte ohne hohe Vorabkosten

Wie wird sich SaaS in Zukunft entwickeln?

Bereits heute zählt Software as a Service in vielen Unternehmen zum Standard. Angesichts des stetig steigenden Bedarfs an Rechenleistung, Flexibilität, Skalierbarkeit, innovativer Funktionen und Sicherheit werden in Zukunft noch mehr Organisationen ihre Systeme in die Cloud verlagern. Entsprechend verändert sich auch die Software-Branche. Eine steigende Zahl von Anbietern wird dazu übergehen, vom traditionellen, lizenzbasierten On-Premise-Modell auf das Cloud-Abo-Modell umzustellen. Von dieser Transformation profitieren letztlich die Anwenderunternehmen. Denn durch kontinuierliche Updates der SaaS-Lösungen erhalten sie einen schnelleren Zugang zu innovativen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML), wodurch ihre Wettbewerbsfähigkeit steigt.

Ein weiterer zentraler Trend ist die wachsende Bedeutung von branchenspezifischen SaaS-Lösungen. Anbieter werden zunehmend Software entwickeln, die speziell auf die Anforderungen einzelner Branchen zugeschnitten ist – zum Beispiel Fertigungssoftware, Gesundheitsmanagementsysteme oder Logistikplattformen. Zusätzlich wird die Integration einer SaaS-Anwendung in bestehende Systeme noch einfacher und nahtloser werden. Fortschritte in API-Technologien und Interoperabilität ermöglichen es Unternehmen, mehrere SaaS-Lösungen effizient zu verbinden und so eine zentrale Plattform für ihre Geschäftsprozesse zu schaffen.

Autor Ertan Özdil

Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.

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